Astronomisches im Dezember
Die Bahn der Sonne:
Bis zum 18. Dezember verläuft die Sonne scheinbar durch den „Schlangenträger“, dann wechselt sie in das Sternbild des „Schützen“. Hier erreicht sie am 21. Dez. um ca. 22:48 Uhr ihren tiefsten Punkt der Bahn, damit wird auch der kalendarische Zeitpunkt des Winteranfangs markiert.
Sonnenauf- und untergänge:
1. Dezember 7:55 Uhr auf, 12:10 Uhr höchster Stand, 16:20 Uhr unter und 17:40 Uhr Ende der Dämmerung; 10. Dezember 8:05 Uhr auf, 12:15 Uhr höchster Stand, 16:20 Uhr unter und 17:40 Uhr Ende der Dämmerung; 20. Dezember 8:15 Uhr auf, 12:20 Uhr höchster Stand, 16:20 Uhr unter und 17:40 Uhr Ende der Dämmerung, 31. Dezember 8:20 Uhr auf, 12:25 Uhr höchster Stand, 16:25 Uhr unter und 17:45 Uhr Ende der Dämmerung.
Die Sonnenscheindauer nimmt im Dezember weiter ab, anfangs scheint sie noch 8 Std. 25 Min. und am Monatsende nur noch 8 Std. 5 Min., damit sind die Nächte im Dezember länger als im Vormonat. Die Mittagshöhe der Sonne geht im Laufe des Monats von 18,2º auf 16,9º zurück.
Der Lauf des Mondes:
Zu Monatsbeginn zeigt sich der zunehmende Halbmond südlich von Jupiter im „Wassermann“. Am 6. Dez. steht der fast volle Mond gegen 20 Uhr unterhalb der Plejaden im Sternbild „Stier“. Zur Vollmondzeit steht unser Trabant weit im Osten und das rötliche Etwas rechts davon ist Mars. Am 12. Dez. gegen 20:30 Uhr steigt der Mond über dem Lahrberg auf. Frühaufsteher können den abnehmenden Halbmond am 16. Dez. gegen
7 Uhr im Süden sehen auf der Grenze zwischen „Jungfrau“ und „Löwen“. Am 26. Dez. gegen 18 Uhr steht die zunehmende Sichel des Mondes unterhalb des Ringplaneten. Zwei Tage weiter steht Jupiter auf dem Besuchsprogramm des Mondes. Sehr schön zu sehen ist die Konstellation, weil sie direkt im Süden stattfindet. Silvester gegen Mitternacht zeigt sich unser Begleiter im Südwesten.
Mondphasen:
8. Dez.: Vollmond um ca. 5:10 Uhr im „Stier“;
16. Dez.: Letztes Viertel um ca. 9:55 Uhr im „Löwen“;
23. Nov.: Neumond um ca. 11:15 Uhr im „Schlangenträger“;
30. Nov.: Erstes Viertel um ca. 2:20 Uhr im „Walfisch“;
Der Winterhimmel über Menden
Mit Einbruch der Dämmerung zeigen sich bereits die ersten hellen Sterne am Firmament. Im Westen sind es die Sterne des untergehenden Sommerdreiecks: Wega, Deneb und Atair. Aber sie sind bereits so weit westlich vorgerückt, dass sie kurze Zeit später in den Dunstschichten des Horizonts verschwinden. Im Osten stehen die Wintersternbilder, „Stier“, „Fuhrmann“, „Orion, „Zwillinge“ und „Großer Hund“, und bereiten sich auf ihren Auftritt auf der Himmelsbühne vor, während im Süden die Sternbilder „Andromeda“ „Pegasus“, „Dreieck“ und „Widder“ den Meridian bereits überschritten haben. Zu unserer Standard-beobachtungszeit gegen 22 Uhr steht „Perseus“ direkt über unseren Köpfen im Zenit. Darunter finden wir die Plejaden, das Siebengestirn, einen Sternenhaufen, der mit bloßen Augen oder noch besser mit dem Fernglas beobachtet werden kann. Insgesamt besitzen die Plejaden ca. 200 mit Fernrohren sichtbare Sterne und die Entfernung zur Erde beträgt rund 410 Lichtjahre. Die Plejaden gehören zum Sternbild „Stier“ und bilden mit Aldebaran, dem Hauptstern des „Stiers“, und Hyaden, einem weiteren Sternenhaufen, das „Goldene Tor der Ekliptik“. Der „Stier“ gehört zu den ältesten und am häufigsten besprochenen Sternbildern, das rührt unter anderem daher, dass der Frühlingspunkt von etwa 4000 bis 1700 vor Chr. im Stier lag und diese Sternbild als Symbol der Fruchtbarkeit, des Lichtes und des aufstrebenden Lebens angesehen wurde.
Bis Mitternacht rücken die Sternbilder „Fuhrmann“ und „Orion“ an den Meridian heran. Der „Fuhrmann“ ist sehr schön an dem klassischen Fünfeck zu erkennen. Der Hauptstern Capella streift gegen Mitternacht den Zenit, während auf halber Höhe sich „Orion“ in Positur setzt. Das Sternbild ist so groß, gewaltig und markant, dass es gar nicht zu übersehen ist. In Horizontnähe macht der „Große Hund“ mit seinem Hauptstern Sirius auf sich aufmerksam. Sirius ist der hellste Stern, der von der Erde aus beobachtet werden kann, er ist rund 8,7 Lichtjahre von der Erde entfernt. In der ägyptischen Geschichte spielte Sirius eine besondere Rolle, da zeitweise sein Aufgang mit den Nilüberflutungen zusammenfiel. Die „Zwillinge“, ein sehr markantes Sternbild, zeigen sich im Anschluss an den „Stier“. Zwischen „Stier“ und den „Zwillingen“ finden wir zwei sehr bekannte Himmelsobjekte: M1, den Crab-Nebel, und M35, einen offenen Sternenhaufen, die allerdings nur mit größeren optischen Instrumenten sichtbar werden. Der Crab-Nebel geht auf eine Sternenexplosion aus dem Jahre 1054 zurück, sie soll so hell gewesen sein, dass sie sogar am Taghimmel sichtbar gewesen ist. M35 besteht aus ca. 120 Sternen und steht in rund 2600 Lichtjahren Entfernung von uns.
Die großen Planeten:
Merkur kann mit Unterstützung eines Fernglases vom 20. bis 26 Dez. tief am Südwesthorizont in der Abenddämmerung aufgespürt werden. Am 20. Dez. zwischen 17 und 17:20 Uhr besteht die Möglichkeit den flinken Planeten erstmals am Firmament zu entdecken. Am 21. Dez. erreicht Merkur seinen größten Winkelabstand von der Sonne. Letztmals kann man Merkur im Dezember am 26. aufspüren.
Venus erscheint Ende Dezember am Abendhimmel. Allerdings ist sie als Abendstern noch nicht besonders auffällig. Bei freier Sicht kann man Venus erstmals am 20. Dez. tief am Südwesthorizont entdecken. An diesem Tag geht die -3.9 mag helle Venus um ca, 17:20 Uhr unter. Bis zum Jahresende nimmt die Sichtbarkeitsdauer nur um ca. 25 Minuten zu.
Mars erreicht seine Oppositionsstellung am 8. Dez. im Sternbild „Stier“. Bereits am 1. Dez. trennen ihn nur 81,5 Mio. Kilometer von der Erde. Die Lichtlaufzeit zur Erde beträgt ca. 4 Minuten und 30 Sekunden. Mars steht mit 65° Höhe in Menden sehr hoch am Firmament. Am 22. Dez. zieht der rötliche Mars oberhalb vom rötlichen leuchtenden Aldebaran, dem Hauptstern im „Stier“, vorüber. Zum Monatsende ist Mars wieder 96 Mio. Kilometer von der Erde entfernt.
Jupiter ist zum Jahresausklang am Abendhimmel nicht zu übersehen. Der Riesenplanet wandert rechtsläufig durch die „Fische“. Bis zum Monatsende verlagert Jupiter seine Untergänge in die Zeit vor Mitternacht. Am 1. Dez. geht er um ca. 1:35 Uhr unter, am 15. Dez. um ca. 0:45 Uhr und am Monatsletzten um ca. 23:45 Uhr. Am Jahresletzten ist der Riesenplanet ca. 749 Mio. Kilometer von der Erde entfernt. Im Laufe des Dezembers zieht der Mond zweimal südlich an Jupiter vorbei, und zwar am 2. Dez. und am 29. Dez..
Saturn ist in den frühen Abendstunden des Dezembers am südlichen Firmament zu sehen. Er wandert rechtsläufig durch den „Steinbock“. Die Untergänge des Ringplaneten verlagern sich von ca. 21:50 Uhr am. 1. Dez. auf ca. 21 Uhr am 15. Dez. und auf ca. 20:05 Uhr an Silvester. Am 26. Dez. gegen 19 Uhr sieht man die Sichel des zunehmenden Mondes unterhalb von Saturn tief im Südwesten.