Astronomischer Ausblick auf den April 2022
Die Bahn der Sonne:
Am Monatsanfang hält sich die Sonne noch in den „Fischen“ auf. Am 19. überquert sie die Grenze zum Sternbild „Widder“. Im April wandert die Sonne um mehr als 10 nach Norden und damit wird ihr Tagesbogen am Himmel von Tag zu Tag immer größer.
Sonnenauf- und untergänge:
1. April 6:55 Uhr auf, 13:25 Uhr höchster Stand, 19:50 Uhr unter und 21:05 Uhr Ende der Dämmerung; 10. April 6:40 Uhr auf, 13:20 Uhr höchster Stand, 20:05 Uhr unter und 21:20 Uhr Ende der Dämmerung; 20. April 6:15 Uhr auf, 13:20 Uhr höchster Stand, 20:20 Uhr unter und 21:40 Uhr Ende der Dämmerung, 30. April 6:00 Uhr auf, 13:15 Uhr höchster Stand, 20:35 Uhr unter und 22:00 Uhr Ende der Dämmerung.
Die Sonnenscheindauer beträgt am Anfang des Monats 12 Std. und 55 Min, sie nimmt bis zum Ende des Monats auf 14 Std. und 35 Min zu. Im Laufe des Monats steigt die Mittagshöhe der Sonne von ca. 44,6º auf ca. 54,8º am 30. April.
Mondphasen:
1. April: Neumond um ca. 8:25 Uhr im Sternbild „Walfisch“;
9. April: Erstes Viertel um ca. 8:50 Uhr im Sternbild „Zwillingen“;
16. April: Vollmond um ca. 20:55 Uhr im Sternbild „Jungfrau“;
23. April: Letztes Viertel um ca. 13:55 Uhr im Sternbild „Schützen“;
30. April: Neumond um ca. 22:30 Uhr im Sternbild „Fische“;
Der Fixsternhimmel im April:
Der Blick zum abendlichen Sternenhimmel zeigt dem Sternfreund: Es ist nun Frühling geworden.
Durch die länger werdenden Tage und die Umstellung auf die Sommerzeit ist es um 22:00 Uhr noch nicht dunkel genug, um einen Ausflug in die Sternenwelt über unseren Köpfen richtig genießen zu können. Wer jetzt nach oben schaut, sieht direkt über sich den „Großen Wagen“. Die Deichsel des „Großen Wagen“ zeigt auf Arktur im Sternbild „Bootes“, und verlängert man den Bogen weiter, so stößt man auf Spica in der „Jungfrau“. Mit Regulus im „Löwen“ ist das Frühlingsdreieck komplett. Der Name Regulus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Kleiner König“. Der „Löwe“ steht im Meridian und hat damit seine beste Beobachtungsstellung eingenommen. Das Sternbild läßt sich gut mit einem kauernden sprungbereiten Löwen vergleichen, dessen Kopf von einer sichelförmigen Gruppe von Sternen gebildet wird. Hoch im Westen sind die „Zwillinge“ mit Castor und Pollux mit dem Ringplaneten Saturn noch zu finden, sie sind die letzten Reste des Wintersternhimmels. Im Südosten fällt die intensiv orangerote Färbung von Arktur auf. Arktur gehört zu den drei hellsten Sternen am Firmament und mit 36,7 Lichtjahren Entfernung zählt er auch zu den sehr nahen Gestirnen. Seine Oberflächentemperatur beträgt ca. 4200 C, daher die intensive orangerote Farbe, die Leuchtkraft ist 110mal größer als die der Sonne und sein Durchmesser übertrifft den der Sonne um das 25fache. Das Sternbild „Bootes“ schaut aus wie ein großer Papierdrachen aus der Kinderzeit. Östlich von „Bootes“ findet man eine Sternenkette, geformt wie ein Diadem, das Sternbild der „Krone“.
Die großen Planeten:
Merkur bietet im April die beste Abendsichtbarkeit in 2022. Ab dem 15. April kann man mit Aussicht auf Erfolg nach Merkur suchen tief am Westhorizont. Vom 20. April bis 25. April ist der flinke Planet relativ leicht zu erkennen. Bis Anfang Mai lässt sich Merkur noch gut aufstöbern, insbesondere mit einem Fernglas. Der -1.2 mag helle Merkur geht am 15. April um ca. 21:30 Uhr unter. Bis zum 20. April nimmt die Merkurhelligkeit um eine Größenklasse auf -0.3 mag ab. Die Merkuruntergänge bleiben fast konstant bis zum Monatsende. Am 29. April kann man Merkur unterhalb der Plejaden aufspüren.
Venus ist am Morgenhimmel zu sehen, allerdings verschlechtern sich die Sichtbedingungen. Venus geht Anfang April gegen 5:30 Uhr und am Monatsende gegen 4:50 Uhr auf, doch die Sonne steigt auch eine Stunde früher über dem Horizont auf. Gegen 6:30 Uhr zeigen sich Jupiter, Saturn, Mars und Venus tief am Osthimmel, zu der sich ab dem 25. April auch noch die abnehmende Sichel des Mondes hinzugesellt.
Mars baut seine Stellung am Morgenhimmel langsam aus. Der rote Planet läuft durch das Sternbild „Steinbock“ und wechselt am11. April in den „Wassermann“. Mars geht am 1. April gegen 5:30 Uhr und am 30. April gegen 4:20 Uhr auf. Mars ist allerdings nur schwer zu erkennen. Am 5. April zieht Mars südlich an Saturn vorbei. Ein Fernglas könnte hier gute Dienste leisten.
Jupiter kann ab der Monatsmitte am Morgenhimmel mit einem Fernglas am Osthorizont aufgespürt werden. Der Aufgang des Riesenplaneten erfolgt am 20 April gegen 5:25 Uhr und am 30. April bereits gegen 4:50 Uhr. Gegen Monatsende gegen 6 Uhr zeigen sich die hellen Planeten von Ost bis Südosten und zwar Venus, Jupiter, Mars und Saturn. Am 30. April kommt es zu einer nahen Begegnung zwischen Jupiter und Venus, wobei die hellere Venus den Weg zu Jupiter weist.
Saturn bewegt sich rechtsläufig durch den „Steinbock“ am Morgenhimmel. Der Ringplanet geht am 1. April gegen 5:35 Uhr auf und am 30. April bereits gegen 3:45 Uhr. In der Nacht vom 4. auf den 5. April wird Saturn vom rötlichen Mars unterhalb überholt. Am 25. April bekommt der Ringplanet von der abnehmenden Mondsichel Besuch.